Steinzeitfunde

Die Anzahl der Fundstücke aus der späten Jungsteinzeit ist so groß, dass man die Behauptung:„Niederkappel ist der erste archäologisch gesicherte steinzeitliche Siedlungsplatz im Bezirk“ als erwiesen betrachten kann.
Die vielen Steinbeile, Pfeilspitzen, Mahlsteine und Keramikstücke belegen eine rege Besiedlung auf den Höhenrücken rund um Niederkappel.

Charmer Kultur - 5000 Jahre alt 
Die Funde werden der Chamer Kultur (3300-2700 v.Chr.) zugeschrieben, benannt nach der Kreisstadt Cham in Bayern. Die Menschen dieser Kultur lebten in befestigten Siedlungsgemeinschaften im Gebiet des Dreiländerecks von Tschechien, Österreich und Bayern. Sie waren Bauern mit Vieh und Gedreide, erzeugten Keramik und Textilien und gingen auf die Jagd.
Die Ötzis von Niederkappel
Zeitgleich mit den ersten bekannten Niederkapplern lebte auch der allseits bekannte Ötzi aus der norditalienschen Remedello Kultur, welcher auf einer vermuteten Nord-Süd Handelsrute über die Alpen zu Tode kam. Es gibt immer wieder Funde nördlich der Alpen, die Handelsbeziehungen zwischen den durch die Alpen getrennten Gebieten belegen. Durch den Fund der Gletschermumie bekommen wir eine sehr konkrete Vorstellung von den damaligen Menschen in unserem Gebiet.
Wissenschaftliche Beachtung der Funde
In dem Buch „Fundberichte 2006“ des Bundesdenkmalamtes findet eine Auswahl der schönsten Niederkappler Fundstücke eine großzügige, mehrseitige Beschreibung. Dazu wurden die Stücke nach Wien in die Hofburg gebracht, um dort feinsäuberlich nach archäologischer Manier vermessen und gezeichnet zu werden, was für eine ernsthafte wissenschaftliche Bearbeitung üblich ist.
Hilfe durch Grundeigentümer
Ein ausdrücklicher Dank gilt den Grundeigentümerm der Fundplätze für ihr gewissenhaftes Wohlwollen. Mit ihrer Hilfe ist es jetzt in nie dagewesener Weise gelungen, die Vorgeschichte unseres Bezirkes neu zu schreiben und erstmalig ein helles Licht auf die Anfänge unserer Besiedelung zu richten.


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